Wirtefrühstück des Regionalverbandes Ostvorpommern

Ein reichhaltiges Kaiserverwöhnfrühstück war die beste Grundlage, um doch so gewichtige Themen wie digitalisierter Meldeschein, Cyberrisiken und Grundsatzpositionierungen des Regionalverbandes zu den Themen Aufwandsentschädigung durch Ausgabe der Kurkarten oder Kurkarte als Bahnticket anzugehen.

Der Regionalverband OVP, als einer der Initiatoren des nun erlaubten digitalisierten Meldescheines in ganz Mecklenburg-Vorpommern, hatte sich als Gast das Fördermitglied Datareform eingeladen. Datareform hat als Produkt das PMS Hotelprofi mit mehr als 500 Lizenzen bundesweit laufen. Derzeit wird in diesem PMS das Tool zur digitalisierten Unterschrift erprobt. Wie das geht und wie das umgesetzt werden kann, war Inhalt des Vortrages von René Dürr, dem Niederlassungsleiter von Datareform in Wolgast. Anschließend informierte der DEHOGA MV-Versicherungspartner ERGO mit Jurek Sobolewski über die Risiken der Cyberkriminalität und der Möglichkeit der Risikominimierung. Mit der Präsentation eines umfassenden Schutzes durch diverse Versicherungsoptionen wurde der interessante und aufschlussreiche Vortrag der ERGO abgerundet.

Aufwandsentschädigung für Beherbergungsbetriebe aufgrund des Kurtaxhandlings:

Der DEHOGA Regionalverband OVP steht auf dem Standpunkt, dass ähnlich wie in anderen Seebädern an der Ostseeküste eine Aufwandsentschädigung zu berücksichtigen ist. Die Beherbergungsbetriebe haben einen nicht unerheblichen Aufwand durch die Erhebung, Bearbeitung und Abrechnung der Kurtaxe und die damit verbundenen Hardware, wie auch Personalkosten. Nicht zu vergessen ist die komplette Haftungsübernahme durch die Vermieter, bedingt durch mögliche Falschabrechnungen, Geldverluste, Falschangaben etc. Dies trifft auf alle Vermieter zu – vom Kleinstvermieter bis zum Hotel.

Es ist allgemein unstrittig und üblich, dass Arbeitsleistungen für Dritte entlohnt werden. Die Arbeitsleistung im Fall Kurtaxe seitens der Vermieter mit dem Zeitaufwand durch die Information und Beratung der Gäste zur Kurtaxe wie auch die Entgegennahme von Beschwerden (Prellbockfunktion), die Einnahme, der Ausdruck der Kurkarten und die Abrechnung und Prüfung gegenüber der Kurverwaltung ist unstrittig. Kosten für die auflaufenden EC- und Kreditkartengebühren, die Druckkosten der Kurkarte (Drucker, Toner, Strom) und der Zeitaufwand für Übermittlung an die Kurverwaltung sind weitergehende Kostenbestandteile, die ausschließlich durch die Vermieter getragen werden müssen. Auch hier sieht der DEHOGA Regionalverband es so, dass die Gemeinden mit Kurtaxerhebungen diese Regelung übernehmen sollten und ruft Sie alle auf, diesem Beispiel schnellstens zu folgen. Ein faires Miteinander ist uns wie auch allen anderen Kollegen sicher wichtig.

Einig waren sich die Teilnehmer, dass es notwendig ist, dass der Aufwand, der den Beherbergungsbetrieben bei der Ausreichung und Kassierung der Kurkarte entsteht, auch vergütet werden sollte. Hierzu ist es notwendig, dass mit einer Aufwandsentschädigung die erbrachte Leistung entlohnt wird.

Kurkarte als Bahnticket

Um dem ständig steigenden Verkehr auf der Insel Usedom übers Jahr hinweg beizukommen, wird eine Kurkarte, die auch als Bahn/Bus-Ticket fungiert, als sinnvoll angesehen. Die Kurverwaltungen und Gemeinden sind aufgefordert, diese umweltverträgliche Option weiter zu prüfen und umzusetzen.

Der Bodensee hat es, der Schwarzwald schon seit mehr als 10 Jahren und auch die Regionen Mittelthüringen und Harz nennen es einen Gewinn. Allen Regionen gemeinsam ist, dass dort die Kurkarte auch als Ticket für Bus und Bahn gilt. Der Nutzungsgrad durch die Kurkarteninhaber beträgt im Schnitt 45 Prozent. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand:

  • Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene
  • Entlastung der Straßen und Staureduzierung
  • Umweltfreundlicher Ansatz, den die Gemeinden unabhängig von Kreis und Land umsetzen können
  • Kurkarte erhält tatsächlichen Mehrwert wegen ÖPNV-Nutzung
  • Attraktivität für den Ort steigt erheblich, da für viele Gäste dies ein Entscheidungskriterium in der Auswahl ihrer Urlaubsdestination sein kann
  • Anzahl der Gäste ohne Kurkarte wird sinken, da die Gegenleistung persönlich nutzbar ist
  • Zweckbindung der Kurkarte als Bahnticket ermöglicht ganzjährige Kurtaxerhebung

AZUBIS aus dem Nicht-Europäischen Ausland  

Seit 2018 sind im Regionalverband 18 vietnamesische AZUBI als Hofa und Koch in der Ausbildung. Mit Erfolg, denn die Sprachfähigkeit ist sehr gut, die Motivation hervorragend und die Dienstleistungsbereitschaft ist ausgezeichnet. Nunmehr werden mit dem neuen Schuljahr im Herbst weitere 20 AZUBIs erwartet. Diese sind bereits in Deutschland, erhalten einen vertiefenden Sprachkurs und kommen pünktlich zum Beginn der Schule im Herbst. Über das Verfahren und die Voraussetzungen berichtete der Vorsitzende des Regionalverbandes Krister Hennige.

Arbeitsagentur und IHK informieren über Möglichkeiten der abschlussorientierten Teilqualifizierungen im Gastgewerbe. Wer Mitarbeiter hat, die gern ihren Berufsabschluss nachholen wollen, können über eine Fortbildung bis zu 100 Prozent Lohnkosten über einen Zeitraum von 3 Jahren einsparen. Details hierzu wurden seitens der IHK und der Arbeitsagentur offeriert.

Insgesamt war es ein schönes Treffen mit vielen interessanten Inhalten und Gesprächsthemen. Es zeigt sich deutlich, dass ein aktiver Regionalverband vor Ort doch einiges bewegen kann. Der Vorstand des Regionalverbandes wünscht allen Mitgliedern eine gute Saison mit vielen Gästen.

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